STADTRÄUME DES 20. JAHRHUNDERTS IN DEN DONAUMETROPOLEN WIEN UND BUDAPEST 

2017 



ABGESCHLOSSEN: 

Call for Papers

Wien und Budapest waren einst Hauptstädte der Donaumonarchie und bedeutende Schauplätze der Stadtentwicklung der Gründerzeit. Obwohl die Erinnerungskulturen der beiden Städte bis heute insbesondere an diese Epoche anknüpfen, spielt die Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts eine ähnlich bedeutende Rolle in der jeweiligen heute bestehenden Stadtlandschaft.

Beim Vergleich der Entwicklungen der beiden Donaustädte werden Parallelitäten meist nur in Bezug auf die Periode der Donaumonarchie hervorgehoben, während das 20. Jahrhundert eher von Divergenzen gekennzeichnet scheint. Dieser Eindruck steht im Zusammenhang mit den unterschiedlichen politischen Regimen zu Beginn der 1920er Jahre (Sozialdemokratie in Wien, Konservativismus in Budapest), mit dem Umgang mit Nationalsozialismus und Krieg, oder auch mit dem Bestand des Eisernen Vorhangs, der Wien und Budapest vierzig Jahre lang voneinander trennte. Dennoch weisen die im 20. Jahrhundert entstandenen Stadträume oft starke Ähnlichkeiten auf, da sowohl die Stadtplanung Wiens als auch jene von Budapest internationalen Trends folgte. In beiden Städten war diese ab den 1920er Jahren geprägt von der Auflockerung von Wohnvierteln durch Höfe oder Superhöfe, von der Lückenbebauungen nach Kriegsbeschädigungen, vom Reihenhaus- und Großsiedlungsbau oder von einer funktionellen Gliederung des Stadtlebens, aber auch von neuen Mobilitätsformen wie z. B. der autogerechten Stadt, der U-Bahn, usw.

Der Wandel der Gesellschaft selbst war vielmehr den jeweiligen politischen Rahmenbedingungen geschuldet. In Wien setzten starke Suburbanisierungsbewegungen schon in den 1960er Jahren ein, während Budapest im Gegensatz dazu bis zu den 1980er Jahren Anziehungspunkt für die Landbevölkerung blieb. Auch die Konsumgesellschaft bildete sich im "westlichen" Wien und im "östlichen" Budapest in sehr unterschiedlicher Weise heraus.

Die geplanten Tagungen in Wien (27-28. Januar 2017) und in Budapest (voraussichtlich Oktober 2017), sowie der Sammelband (2018) sollen den Austausch zwischen den Forschungsstätten der beiden Donaustädte fördern. Themenvorschläge für Präsentationen und Aufsätze können aus allen Disziplinen der Stadtforschung eingereicht werden. Wichtig ist es dabei aber, einen Bezug zu den räumlichen Strukturen der Städte herzustellen.

Ein besonderes Interesse gilt jenen Themenvorschlägen, die einen Vergleich der beiden Städte vornehmen, oder jenen Problematiken, die aufgrund von bestehenden Kooperationen von zwei TeilnehmerInnen (jeweils aus Wien und Budapest) eingereicht werden. Es sind aber auch Vorschläge willkommen, die nur eine der beiden Städte behandeln. In diesem Fall bemühen sich die OrganisatorInnen selbst, parallele Problematiken und Themen in der jeweils anderen Stadt zu finden.

Die Gastgeber, das Institut für Ungarische Geschichtsforschung des CH Wien, sowie das Kulturforum Austria in Budapest, bemühen sich darum, alle Kosten (Reise, Unterkunft, eventuell auch Versorgung) für die TeilnehmerInnen aus dem Partnerland zu übernehmen.

Die Zahl der Beiträge ist max. 30 (jeweils 15 Beiträge zu Wien und zu Budapest - der betreffende Beitrag wird also entweder ins Programm in Wien oder Budapest aufgenommen, es wird aber eine Teilnahme an beiden Tagungen erwartet). Die Präsentationen und Diskussionen erfolgen auf Deutsch. Die ungarischen Teilnehmer können Ihren Vortrag jedoch auf Englisch halten und ihren Beitrag (nach Vereinbarung) eventuell auf Ungarisch verfassen.

 


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